Der neue Uerdinger Trainer Dmitry Voronov sitzt regungslos am Tisch, an dem die Pressekonferenz stattfand. Nicht, weil ihm die 1:3 Niederlage vor heimischer Kulisse egal war, sondern weil er etwas gesehen hat, was ihm gefallen hat. Besonders, wenn er auf die zweite Halbzeit gegen den Bonner SC schaute.
Beim KFC auf die Ergebnisse zu schauen, ist aufgrund der aktuellen Situation vermessen. Für Trainer Voronov gilt viel eher die Entwicklung: „Wir haben das besser gemacht als gegen RWO, denn die Struktur kommt langsam rein. Wir verstehen langsam, was wir möchten und wie wir das umsetzen sollen.“
KFC war deutlich unterlegen Um den Schein des vermeintlich starken Auftrittes des Uerdinger Teams etwas zu relativieren: Der KFC war gegen den Bonner SC über weite Strecken chancenlos. Im ersten Durchgang endete nahezu jeder Uerdinger Ballbesitz in einem Fehlpass, der sofort gefährlich wurde.
Der 35-jährige Trainer des KFC hatte in der ersten Halbzeit wie alle im Stadion Velbert keine Scheuklappen an. Auch ihm ist das Potpourri aus Patzern und Böcken aufgefallen. „Wir haben ein paar Fehler gemacht, die zu Toren geführt haben. Sein Team werde daran arbeiten, denn in der Regionalliga West sei das tödlich, fügte Voronov an.
Joppe lobt Uerdingens Team In der zweiten Hälfte der Partie zwischen Uerdingen und Bonn war deutlich zu sehen, dass sich KFC innerhalb nur einer Woche von Kanonenfutter (sie verloren 0:6 gegen Rot-Weiß Oberhausen) zu einem ernstzunehmenden Gegner entwickelt hat. Auch BSC-Trainer Björn Joppe ist das aufgefallen. „Sie hatten keine U19, sondern erfahrene Spieler auf dem Platz stehen und wir haben gesehen: Die können kicken. Das haben sie in der zweiten Hälfte auch gemacht.“
-9 Punkte und zwei Niederlagen zu Saisonstart ist gelinde gesagt nicht die beste Ausgangsposition. Doch Dmitry Voronov und der KFC Uerdingen haben noch eine Menge Zeit, sich zu entwickeln. Denn: „Wir haben noch 36 Spieltage, wir werden schon unsere Punkte holen“, sagte Voronov abschließend. 36 Spieltage. Das sind 108 Punkte.